Hi,
ich glaube, du hast die Quintessenz des Artikels nicht ganz verstanden. Schwarzer kritisiert nicht etwa das Maß des Feminismus, sondern die Art, wie er heute gelebt wird. Weiterhin teile ich einige Punkte deiner Kritik, allerdings finde ich, deinem Text hätte vielleicht ein bisschen weniger Emotionalität beim Schreiben gut getan.
Dass zuviel Emotinalität drinsteckt, zeigt gleich schon die Einleitung, in der du dich schonmal gut auf Schwarzer’s Person einschießt und die keinen Zweifel an deinem nicht-neutralen Standpunkt lässt.
Mit etwas Abstand lässt sich auch der von dir angeprangerte Lookismus als ironische, sublime Gesellschaftskritik deuten. Denn, zweifelsohne: Die westliche Gesellschaft hat ihre normativen Schöhnheitsvorstellungen. Gefährlich wirds erst, wenn mensch diese verdrängt und nicht auf solche Probleme hinweist. Wenn das Motiv dafür ‘Lookismus vermeiden’ ist, ist das zwar an sich löblich, der Effekt verpufft leider. Westliche, normative Schönheitsvorstellungen verschwinden nicht, wenn mensch nicht mehr auf diese hinweist. Zugegeben, eventuell hat das Schwarzer ein bisschen zu sublim getan.
Du hast viel Talent zum differenzierten Schreiben, aber verbau’s dir doch nicht selber, in dem du persönliche Vorbehalte gleich in der Einleitung offenbarst
VG